Als ich meine allerersten Aquarelle gemalt habe, hatte ich das Gefühl, dass ich mich erst an das gewöhnen musste, was da vor mir auf dem Papier entstanden ist. Was war das? Wo kam das her?
Ich habe mich an eines meiner letzten Bilder erinnert und an die Gedanken, die während des Malens in mir aufkamen.
Plötzlich zeigt sich trotz Begeisterung etwas auf dem Papier, das einem irgendwie unangenehm ist. Aber warum?

Kennen Sie diese gesellschaftlichen Normen, die man schon in frühester Kindheit zu spüren bekommt? Ein Klassiker, den bestimmt manche kennen, die diesen Text lesen, ist der Satz: „Du bist zu sensibel.“
(Gott sei Dank, dadurch erkennt man schneller Dummheit.)
Plötzlich wird durch einen selbst etwas sichtbar, das anders ist, das sich nicht an diese zu unsensible Welt hält. Durch die Kunst wird es ein sichtbarer Teil dieser Welt.
Ob es jemand haben will, weiß ich nicht. Aber es ist da.
Ohne Sensibilität und Verletzlichkeit keine Kunst
Every work of art
TED HUGHES
stems from a wound
in the soul
of the artist …
Künstlerisches Arbeiten – ein Weg zu sich selbst
Die eigene Verletzlichkeit ist eine Stärke, die einen ganz Mensch sein lässt: ein kreatives, schöpferisches Wesen, liebevoll zu sich und anderen, weil es seinen eigenen Wert kennt.